Resilienz beginnt mit Lean – nicht mit Software. Wer zuerst Abläufe festigt, kann dann digital durchstarten.

In der heutigen dynamischen Geschäftswelt ist die Fähigkeit zur Anpassung und Resilienz für Unternehmen von entscheidender Bedeutung. McKinsey zeigt auf, dass Unternehmen, die in der Lage sind, ihre Betriebsabläufe zu stabilisieren und kontinuierlich zu verbessern, erfolgreicher sind, insbesondere wenn neue Technologien eingeführt werden. Der Schlüssel liegt darin, Lean-Methoden zu implementieren und die Mitarbeiter auf Herausforderungen vorzubereiten, bevor komplexe digitale Systeme hinzugefügt werden.

Die Implementierung von Lean-Prinzipien ist der erste Schritt, um eine solide Basis für operationales Excellence zu schaffen. Dies beginnt mit der Kartierung der Kernwertschöpfungsströme, um jeden Schritt im Prozess sichtbar zu machen. Hier kommen einfache Prozessboards oder digitale Dashboards ins Spiel, die es ermöglichen, Abweichungen schnell zu identifizieren und zu beheben. Tägliche Besprechungen, die den Fokus auf Problemlösungsroutinen legen, helfen dabei, die Konsistenz der Abläufe zu gewährleisten. Erst nachdem diese Grundlagen gefestigt sind, kann über den Einsatz von Automatisierung und Datenanalysen nachgedacht werden, um die Problemerkennung und -lösung zu beschleunigen.

Darüber hinaus fördert die Agilität der Teams die Resilienz. McKinsey betont die Notwendigkeit, dass Teams in der Lage sind, unter Druck fundierte Entscheidungen zu treffen. Wenn Informationen unvollständig oder im Fluss sind, können starre Verfahren zu einer Handlungsunfähigkeit führen. Lean Thinking propagiert hier den Ansatz, Teams zu trainieren, um schnell auf Veränderungen zu reagieren, und regelmäßige Szenario-Übungen in die Meetings zu integrieren. „Was wäre wenn“-Fragen helfen dabei, Notfallpläne zu verfeinern und sichere Entscheidungen zu treffen, wenn es darauf ankommt.

Ein weiteres elementares Konzept ist die Balance zwischen globalen Standards und lokalem Problemlösen. Der Ansatz eines Unternehmens wie Carlsberg zeigt, wie wichtig es ist, globale Vorgaben mit den spezifischen Anforderungen der lokalen Teams zu kombinieren. Festgelegte Prozesse sorgen für eine Grundstruktur, während lokale Teams die Flexibilität haben, innovative Lösungen zu entwickeln. Kaizen-Events können hierbei eingesetzt werden, um kontinuierliche Verbesserungen zu fördern und bewährte Methoden im gesamten Unternehmen auszutauschen.

Praktische Schritte zur Verbesserung der Resilienz beinhalten die Identifikation kritischer Arbeitsabläufe und die Stabilisierung dieser Prozesse durch visuelle Kontrollen und tägliche Problemlösungsbesprechungen. Teamleiter benötigen die Fähigkeiten, schnelle Entscheidungen zu treffen, und regelmäßige Szenariotraining unterstützen die Vorbereitungen für unvorhergesehene Ereignisse.

Die Rolle von Technologie in diesem Prozess ist von entscheidender Bedeutung, jedoch sollte diese nur dann eingeführt werden, wenn die bestehenden Abläufe stabil sind. Technologien wie Dashboards und Analysesysteme können dann dazu dienen, die Situationswahrnehmung zu verbessern, ohne unnötige Komplexität zu erzeugen.

Zusammenfassung der Lean-Grundlagen für Resilienz

• Lean-Prinzipien zur Stabilisierung von Prozessen etablieren eine solide Basis für den Erfolg.
• Agilität und schnelle Entscheidungsfähigkeit in Teams sind entscheidend für die Resilienz.
• Technologie sollte erst nach der Stabilisierung der Abläufe eingeführt werden, um echten Mehrwert zu schaffen.

Was Operations-Profis wissen sollten

Der Einsatz von Lean-Methoden zur Stärkung der Resilienz ist für Operations-Manager von zentraler Bedeutung. Unternehmen, die stabilere Prozesse und agile Teams haben, sind besser auf unerwartete Herausforderungen vorbereitet.

Für Operations-Manager ergibt sich daraus, dass sie:
– Die Implementierung von Lean-Praktiken priorisieren sollten, um ein starkes Fundament für die operativen Abläufe zu schaffen.
– Teams in der Fähigkeit zur schnellen Entscheidungsfindung schulen müssen, um im Krisenfall handlungsfähig zu bleiben.
– Sicherstellen sollten, dass globale Standards existieren, aber gleichzeitig Kreativität und Anpassungsfähigkeit der lokalen Einheiten gefördert werden.

Die Konsequenzen für das Tagesgeschäft sind klar: Unternehmen, die diese methodischen Ansätze umsetzen, sind in der Lage, nicht nur Rückschläge zu überwinden, sondern auch aus diesen zu lernen und sich kontinuierlich zu verbessern.

Diese Zusammenfassung basiert auf dem Beitrag Operational Resilience: A Lean Blueprint for Organisations
Quelle: LeanScape