Fünf Methoden zur Problemlösung, die jeder Lean-Denker kennen sollte
Im Arbeitsumfeld begegnet man häufig Problemen, die schnell gelöst werden müssen. Dabei ist es leicht, nur die Symptome zu bekämpfen, anstatt die eigentlichen Ursachen zu identifizieren und zu beseitigen. Dies führt oft dazu, dass Dieselben Probleme immer wieder auftreten. Ein strukturiertes Vorgehen zur Problemlösung ist entscheidend, um nachhaltige Verbesserungen zu erzielen und nicht nur kurzfristige Lösungen zu finden. In der Lean-Philosophie sind datengestützte und wiederholbare Techniken essenziell, um Probleme effektiv zu analysieren und zu lösen. In diesem Artikel werden fünf Methoden vorgestellt, die Teams helfen können, echte Fortschritte zu erreichen.
1. Fünf-Whys-Analyse – Tiefer graben nach den Ursachen
Die Fünf-Whys-Analyse ist eine der einfachsten, jedoch kraftvollsten Methoden zur Problemlösung. Der Kern dieser Technik besteht darin, die Frage „Warum?“ fünfmal oder mehr zu stellen, um die eigentliche Ursache eines Problems herauszufinden.
Ein Beispiel: Bei häufigen Maschinenaufriss:
1. Warum? → Die Maschine hat sich überhitzt.
2. Warum? → Sie wurde nicht richtig geschmiert.
3. Warum? → Der Wartungszeitplan wurde verpasst.
4. Warum? → Der Bediener war nicht ausreichend geschult.
5. Warum? → Es gab keinen standardisierten Einarbeitungsprozess.
Diese Methode hilft, nicht nur oberflächliche Probleme zu beheben, sondern echte Ursachen zu identifizieren und nachhaltig zu lösen.
2. Fischgrätdiagramm – Ursachen visuell darstellen
Das Fischgrätdiagramm ist besonders nützlich, wenn ein Problem mehrere beitragende Faktoren hat. Es ermöglicht eine strukturierte visuelle Analyse aller potenziellen Ursachen.
Ein Beispiel für die Anwendung könnte Folgendes sein:
– Problem: Erhöhte Produktdefekte
– Mögliche Ursachen könnten unter den Kategorien Mensch, Maschine, Material, Methode, Messung und Umwelt aufgelistet werden, z. B. schlechtes Material oder unzureichende Schulung der Angestellten.
Diese Methode hilft, die Verbindungen zwischen Ursachen und Effekten zu verstehen und zu visualisieren.
3. PDCA-Zyklus – Der Lean-Ansatz zur kontinuierlichen Verbesserung
Der PDCA-Zyklus (Plan-Do-Check-Act) bietet einen strukturierten, wiederholbaren Ansatz zur kontinuierlichen Verbesserung. Der Zyklus startet mit der Planung der Lösung bis hin zur Überprüfung der Ergebnisse und der Standardisierung erfolgreicher Lösungen.
Beispiel: Bei Verzögerungen in der Auftragsbearbeitung wird ein neuer Workflow getestet, der die Genehmigungsprozesse verschlankt. Die Daten zeigen, dass die Bearbeitungszeit um 30 % gesenkt wird; die Lösung wird dann im gesamten Unternehmen implementiert.
4. A3-Problemlösung – Ein einseitiger Aktionsplan
Die A3-Problemlösung, entwickelt von Toyota, ist ideal für eine strukturierte, gut dokumentierte Herangehensweise. Es hilft, sämtliche Schritte zur Problemlösung auf einer Seite zu dokumentieren, was die Kommunikation verbessert und die Zusammenarbeit fördert.
Ein Beispiel: Bei langen Umrüstzeiten werden Schritte dokumentiert – von der Analyse des Problems bis zur Umsetzung von Maßnahmen zur Reduzierung der Umrüstzeiten.
5. 8D-Problemlösung – Ein systematischer Ansatz für komplexe Probleme
8D (Eight Disciplines) ist eine detaillierte Methode für ernsthafte, sich wiederholende oder kundenwirksame Probleme. Der strukturierte Prozess umfasst acht Schritte, von der Teambildung bis zur Entwicklung permanenter Lösungen.
Ein Beispiel wäre, wenn 20 % der gelieferten Teile Oberflächenfehler aufweisen. Maßnahmen zur schnellen Problemlösung und zur Vermeidung künftiger Fehler werden entwickelt und implementiert.
Zusammenfassung
- Fünf-Whys zur schnellen Ursachenanalyse nutzen.
- Fischgrätdiagramm für komplexe Probleme zur Ursachenvisualisierung einsetzen.
- PDCA für kontinuierliche Verbesserungszyklen anwenden.
Was Operations-Profis wissen sollten
Das Thema Problemlösung ist für Operations-Manager äußerst relevant, da es deren Fähigkeit zur effektiven Steuerung von Prozessen und zur Vermeidung von Störungen beeinflusst.
– Die richtige Wahl der Problemlösungsmethode ist entscheid
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