Warum exzellente Prozesse wertlos sind, wenn sie nicht auf aktuelle Marktbedürfnisse einzahlen – und wie COOs das Ruder herumreißen.

In einer Zeit, in der Unternehmen mit disruptiven Veränderungen und sich rasch wandelnden Märkten konfrontiert sind, wird die Notwendigkeit, nicht nur effizient, sondern auch wirksam zu sein, entscheidend. Ein reines Ziel der Effizienz kann dazu führen, dass Ressourcen verschwendet werden, während das Unternehmen seine eigentlichen Ziele verfehlt. Der Fokus verschiebt sich hin zur Frage: Tun wir das Richtige?

Die vorherrschenden Prinzipien des Operations-Management erfordern ein Umdenken. Während Effizienz oft als das primäre Ziel angesehen wird – basierend auf der Maximierung von Ressourcen, Zeit und Kosten – ist in dynamischen Märkten ein Fokus auf Wirksamkeit unerlässlich. Unternehmen müssen nicht nur die Frage stellen, wie gut sie Prozesse durchführen, sondern auch, ob dieser Prozess überhaupt noch relevant ist.

Das Effizienz-Paradoxon ist in vielen Branchen spürbar. Immer mehr Unternehmen optimieren ihre Abläufe in dem Glauben, dass eine Steigerung der Effizienz automatisch zu besseren Ergebnissen führt. Beispiele wie die Überoptimierung von Print-Mailings, während die Kunden lieber digitale Kommunikationswege nutzen, verdeutlichen, dass Effizienz ohne Wirkung ins Leere läuft. Jedes optimierte Verfahren, das nicht dem tatsächlichen Bedarf entspricht, führt zu einer Blindleistung, die mehr schädigt als nützt.

Ein exzellentes Unternehmen zeichnet sich daher nicht nur durch effiziente Prozesse aus, sondern auch durch die Fähigkeit, kontinuierlich die Marktanforderungen zu hinterfragen und gegebenenfalls Prozesse anzupassen oder sogar zu eliminieren. In stabilen Zeiten kann die Effizienz Jagd auf Kostenoptimierung und Standardisierung anstellen, doch in dynamischen Zeiten sollten Unternehmen ihre Strategie kontinuierlich im Prozess hinterfragen.

Zusammenfassung: Effizienz vs. Wirksamkeit in Unternehmen

  • Effizienz allein kann gefährlich sein; Unternehmen müssen auch ihre Relevanz im Markt prüfen.
  • Wirksamkeit wird in dynamischen Märkten deutlich wichtiger als bloße Effizienz.
  • Ein effektives OPEX-Management erfordert Outside-In-Denken, Priorisierung und kritische Wirkungs-Checks.

Was Operations-Profis wissen sollten

Die vorliegende Thematik ist für Operations-Profis von zentraler Bedeutung, da sie nicht nur für die Optimierung von Abläufen verantwortlich sind, sondern auch dafür, wie gut diese Abläufe auf die Bedürfnisse der Kunden eingehen. In einem dynamischen Markt werden die Prioritäten verschoben, und es wird immer klarer, dass Effizienz ohne Wirksamkeit zu einem erheblichen Wettbewerbsnachteil führen kann.

Wichtig ist, ein Outside-In-Denken zu implementieren, welches den Kunden in den Mittelpunkt stellt. Nur so werden Prozesse in ihrer Sinnhaftigkeit bewertet. Prioritisierung ist ein weiteres entscheidendes Element; nicht alle Prozesse müssen gleich optimiert werden. Vielmehr sollte der Fokus auf jenen Prozessen liegen, die echten Nutzen generieren. Der regelmäßige Wirkungs-Check ist dabei unerlässlich, um die Effizienz der Prozesse mit den sich verändernden Marktbedingungen abzugleichen.

Die Konsequenzen für das Tagesgeschäft sind signifikant: Ein Umdenken in der Prozessoptimierung erfordert Zeit und eine strukturelle Anpassung im Unternehmen. Nur durch die Verknüpfung von Effizienz und Wirksamkeit kann ein Unternehmen langfristig im Wettbewerb bestehen und dabei sowohl die Unternehmensressourcen als auch das Kundennutzen optimal gestalten.

Robert Reseneder – Interim Manager und Mentor
Tel. +49 175 265 6522

Diese Zusammenfassung basiert auf dem Beitrag Effizienz ohne Wirkung ist Verschwendung – Warum exzellente Prozesse nur dann sinnvoll sind, wenn sie das Richtige tun
Quelle: OPEX – Operational Excellence

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