Was Operations-Profis von Toyota lernen können – und warum ein Fehler nie nur „ein Einzelfall“ ist.
Die Fähigkeit, Probleme effektiv zu lösen, ist ein zentraler Bestandteil des kontinuierlichen Verbesserungsprozesses in Unternehmen. Im Rahmen einer zweimonatigen Themenschwerpunktsetzung untersucht der Management Brief verschiedene Ansätze und Perspektiven zu diesem Thema. Experten aus dem Lean-Management und Veteranen der Toyota-Philosophie teilen wertvolle Einblicke, die für Führungskräfte und Teamleiter im Operations-Management unerlässlich sind.
Zu Beginn der Diskussion wurde ein Überblick über die vier grundlegenden Typen des Problemlösens gegeben. Dies geschah durch die Ansichten von Art Smalley, einem erfahrenen Experten im Bereich Führung und Management. Bei der Erörterung der verschiedenen Probleme betonte Art besonders den Typ des Troubleshootings, der etwa 90 % der Problemlösungsaktivitäten in einigen Bereichen umfasst. Troubleshooting wird oft missverstanden und mit kurzfristigen Lösungen verwechselt, die nur Symptome adressieren, ohne die zugrunde liegenden Probleme anzugehen. Ein effektives Troubleshooting erfordert jedoch eine systematische Herangehensweise, um bekannte Probleme in Echtzeit mit bewährten Lösungen zu beheben.
Ein weiterer wichtiger Punkt war die Funktion des Problem-lösens innerhalb eines Leistungsmanagementsystems. Jill Miller von MillerKnoll betonte, dass die Sichtbarkeit von Problemen im Arbeitsalltag entscheidend ist. Ein gut strukturiertes System ermöglicht es den Mitarbeitern, Probleme frühzeitig zu identifizieren und anzugehen, bevor diese zu größeren Herausforderungen werden. Eine Unternehmenskultur, die Sicherheit und Unterstützung fördert, ist hierbei unerlässlich, denn sie trägt zur nachhaltigen Nutzung der Werkzeuge und Methoden bei.
Im Gespräch mit Sal Sanchez, einem Toyota-Veteranen, wurde die persönliche Reise hin zu erfolgreichem Problemlösen beleuchtet. Sal beschrieb die Bedeutung des Erlernens und der Anwendung des Toyota-Produktionssystems, insbesondere durch praktische Erfahrungen und das Verständnis der Herausforderungen, mit denen Teammitglieder konfrontiert sind. Er wies darauf hin, wie wichtig es ist, Probleme bereits im Entstehungsprozess zu identifizieren und proaktiv Lösungen zu entwickeln, anstatt nur auf größere Schwierigkeiten zu reagieren.
Die Beispiele aus der Industrie zeigen, dass Problemlösen nicht nur eine Technik ist, sondern auch eine Geisteshaltung, die in der Unternehmensstruktur verankert sein muss. Der Rückfluss von Gewinnen in die Ausbildung und das Engagement der Mitarbeiter schafft nicht nur ein gutes Betriebsklima, sondern fördert auch kontinuierliche Verbesserungen und Innovationen.
Zusammenfassung der Erkenntnisse zum Thema Problemlösung
- Die vier Typen des Problemlösens, insbesondere das Troubleshooting, bieten einen Rahmen zur systematischen Identifikation und Lösung von Problemen.
- Ein leistungsstarkes Managementsystem macht Probleme sichtbar und fördert eine unterstützende Unternehmenskultur, die das tägliche Lernen und die kontinuierliche Verbesserung ermöglicht.
- Die Entwicklung von Mitarbeitern und Teamleitern ist entscheidend, um eine erfolgreiche Problemlösekompetenz im gesamten Unternehmen zu verankern.
Was Operations-Profis wissen sollten
Das Verständnis und die Umsetzung effektiver Problemlösungsstrategien sind für Operations-Profis von zentraler Bedeutung. In der heutigen dynamischen Geschäftswelt sind Probleme unvermeidlich, und wie diese angegangen werden, entscheidet oft über den langfristigen Erfolg eines Unternehmens.
Um einen systematischen Ansatz zur Problemlösung zu entwickeln, sollten Operations-Profis darauf achten, eine Kultur zu schaffen, die die Identifikation und das Management von Problemen fördert. Dies kann durch Schulungen und Workshops unterstützt werden, die die Fähigkeiten der Mitarbeiter im Umgang mit Problemlösungsmethoden stärken. Eine einfache Möglichkeit, dies zu erreichen, besteht darin, Modelllinien einzurichten, die die Wirksamkeit neuer Systeme demonstrieren und den Mitarbeitern eine klare Vorstellung davon geben, wie Verbesserungen in der Praxis aussehen können.
Die Konsequenzen für das Tagesgeschäft sind erheblich. Unternehmen, die in die Problemlösungsfähigkeiten ihrer Mitarbeiter investieren, erleben eine höhere Effizienz und eine bessere Teamdynamik. Gleichzeitig werden die Mitarbeiter in die Lage versetzt, ihre Ideen und Kreativität in den Verbesserungsprozess einzubringen, was zu innovativen Lösungen und einer stärkeren Motivation führt.
Diese Zusammenfassung basiert auf dem Beitrag The Power of Problem-Solving
Quelle: The Lean Post