Warum Deutschland im Robotergeschäft weiterhin dominiert – und was das für die Zukunft bedeutet

Die deutsche Industrie verzeichnet einen beispiellosen Einsatz von Robotern in der Automatisierung, mit 40 Prozent aller Fabrik-Roboter in der EU, wie der World Robotics 2025 Report zeigt. Im Jahr 2024 wurden in Deutschland 27.000 neue Industrie-Roboter installiert, was nahezu dem Rekord des Vorjahres entspricht. Doch während einige Sektoren stark wachsen, kämpft die Automobilindustrie mit Rückgängen. Was bedeutet das für die Zukunft der Robotik in Deutschland?

Die deutsche Robotik-Branche zeigt auch 2024 eine bemerkenswerte Leistung. Mit einem Anstieg der installierten Roboter um 27.000 Einheiten bleibt Deutschland ein europäischer Vorreiter in der Automatisierungstechnik. Trotz eines leichten Rückgangs um fünf Prozent im Vergleich zum Vorjahr liegt das jährliche Wachstum seit 2019 weiterhin bei vier Prozent, was auf eine anhaltende Investitionsbereitschaft in automatisierte Systeme hinweist.

Die metallverarbeitende Industrie ist dabei das Zugpferd und zeigt mit einem Zuwachs von 23 Prozent auf 6.000 installierte Roboter das größte Wachstum. Im Gegensatz dazu hat die Automobilindustrie – ein für Deutschland essenzieller Sektor – ihre Investitionen in die Robotik erheblich reduziert. Der Rückgang von 25 Prozent, der das schwächste Ergebnis seit 15 Jahren darstellt, wirft Fragen zur künftigen Wettbewerbsfähigkeit in diesem Bereich auf.

Zusätzlich zeigt auch die chemische und Kunststoffindustrie mit einem Plus von 71 Prozent und 3.100 installierten Einheiten, dass das Potenzial für Wachstum in der Robotik noch lange nicht ausgeschöpft ist. Diese Sektoren profitieren von kostengünstigeren Robotern, die auf den Markt drängen und das Produktportfolio diversifizieren. Die Produktionszahlen der Roboterhersteller in Deutschland lagen 2024 bei 31.200 Einheiten, was zwar einen Rückgang von zehn Prozent bedeutet, aber dennoch einen signifikanten Marktanteil von sechs Prozent der weltweiten Nachfrage darstellt.

Insgesamt zeigt der Ausblick für die Robotik-Industrie in Deutschland ein gemischtes Bild. Der VDMA Robotik + Automation äußert Bedenken hinsichtlich der Herausforderungen des Jahres 2025, wobei der Handels- und Zollvertrag mit den USA neue Investitionsmöglichkeiten schaffen könnte. Aufgrund des politischen Wandels besteht die Hoffnung auf eine Stärkung der industriellen Basis. Experten sind jedoch geteilter Meinung über die Wachstumsprognosen für 2026, während eine breite Mehrheit mit einem stärkeren Aufschwung bis 2028 rechnet.

Zusammenfassung der Robotik-Trends in Deutschland

  • Deutschland bleibt europäischer Spitzenreiter mit 40 Prozent der EU-Roboterinstallationen.
  • Die metallverarbeitende Industrie verzeichnet das größte Wachstum, während die Automobilindustrie sinkt.
  • Die zukünftigen Herausforderungen und Chancen hängen von politischen und wirtschaftlichen Veränderungen ab.

Was Operations-Profis wissen sollten

Die Entwicklungen im Bereich Robotik sind für Operations-Manager von zentraler Bedeutung, da sie die Effizienz und Produktionskapazität direkt beeinflussen. Eine Verschiebung in der Nachfrage – wie der Rückgang in der Automobilindustrie – erfordert schnelle Anpassungen in der Produktionsstrategie.

Wichtig sind Investitionen in neue Technologien und die Beachtung der Branchentrends, insbesondere in der metallverarbeitenden und chemischen Industrie. Operations-Profis sollten zudem die Marktentwicklungen und politischen Rahmenbedingungen betrachten, um rechtzeitig auf Veränderungen reagieren und strategische Entscheidungen treffen zu können.

Für das Tagesgeschäft bedeutet dies, dass eine proaktive Strategie zur Integration neuer Robotertechnologien und zur Diversifizierung der Produktlinien unabdingbar ist, um im wachsenden Wettbewerbsumfeld bestehen zu können.

Robert Reseneder – Interim Manager und Mentor
Tel. +49 175 265 6522

Diese Zusammenfassung basiert auf dem Beitrag Deutschland ist europäischer Spitzenreiter bei der Roboter-Automation
Quelle: packaging journal

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