Ein Blick hinter die Kulissen von Macht, Ego und Teamkultur.

In der heutigen Arbeitswelt spielt die Qualität der Führung eine entscheidende Rolle für den Erfolg eines Unternehmens. Viele Menschen haben leider die Erfahrung gemacht, dass aus anfänglich engagierten und empathischen Mitarbeitern schlechte Vorgesetzte werden. Unter dem Begriff „Power Blindness“ erläutern die Führungsexperten Jamie Woolf und Christopher Bell, wie Macht das Urteilsvermögen verzerren kann. Sie bieten praktische und durchdachte Methoden an, um den Teufelskreis der toxischen Führung zu durchbrechen.

Wenn Menschen in Führungspositionen aufsteigen, geschieht dies oft aufgrund ihrer Fähigkeiten und ihrem Fachwissen. Doch mit der Macht kommt eine neue Verantwortung, die nicht jeder Mensch gleich gut handhaben kann. „Power Blindness“ bezeichnet die Tendenz, durch Autorität die Sichtweise auf die eigenen Mitarbeiter und das Unternehmen zu verlieren. Dies kann dazu führen, dass ehemals gute Mitarbeiter mit der Zeit weniger verständnisvoll oder empathisch werden und somit die Qualität ihrer Führungsrolle sinkt.

Ein Beispiel für „Power Blindness“ ist der Übergang von einem Kollegen zu einem Chef. Die plötzliche Autorität kann zu einem Gefühl der Überlegenheit führen, was den Verantwortlichen die Wahrnehmung der Bedürfnisse und Sorgen ihrer Mitarbeiter verwehrt. Diese Entfremdung kann zu einer giftigen Unternehmensatmosphäre führen, in der Mitarbeitermotivation und Produktivität stark leiden.

Um zu erkennen, ob man als Vorgesetzter auf dem Weg ist, toxisch zu werden, sollte man regelmäßig Selbstreflexion betreiben. Fragen wie „Höre ich meinen Mitarbeitern aktiv zu?“ oder „Inwiefern beeinfusse ich das Teamklima positiv?“ können helfen, sich der eigenen Führungshaltung bewusster zu werden. Es ist wichtig, sich immer wieder den Grundwerten und Zielen des Unternehmens zu erinnern und diese in der täglichen Arbeit zu verankern.

Ein weiterer wichtiger Aspekt, den Woolf und Bell betonen, ist die Bedeutung von Feedback. Dies ist eine wertvolle Ressource, um zu verstehen, wie das eigene Verhalten auf andere wirkt. Offene Kommunikation schafft nicht nur Vertrauen, sondern hilft Führungskräften auch, ihren blinden Fleck zu erkennen und konstruktive Veränderungen vorzunehmen.

Wichtige Erkenntnisse über die Gefahr von „Power Blindness“

  • Führungskräfte können durch die Macht und Autorität ihre Mitarbeiter und deren Bedürfnisse aus den Augen verlieren.
  • Regelmäßige Selbstreflexion ist entscheidend, um die eigene Führungsqualität zu bewahren und zu verbessern.
  • Offene Kommunikationskultur und aktives Einholen von Feedback sind unerlässlich für eine gesunde Führung.

Was Operations-Profis wissen sollten

Die Problematik von „Power Blindness“ ist für Operations-Manager von großer Bedeutung, da sie direkt die Teamdynamik und Produktivität beeinflusst. Ein proaktiver Ansatz zur Förderung einer positiven Unternehmenskultur sollte angestrebt werden. Dazu gehört, regelmäßig Schulungsmaßnahmen für Führungskräfte anzubieten, die sich auf empathische Kommunikation und Selbstreflexion konzentrieren.

Operations-Profis müssen auch sicherstellen, dass klare Mechanismen für Feedback und offene Kommunikation entwickelt werden. Dies fördert nicht nur das Vertrauen, sondern befähigt die Mitarbeiter, ihre Perspektiven einzubringen und trägt langfristig zu einem besseren Arbeitsumfeld bei. Ein negatives Arbeitsklima hat schließlich Auswirkungen auf die gesamte Effizienz innerhalb des Unternehmens.

Robert Reseneder – Interim Manager und Mentor
Tel. +49 175 265 6522

Diese Zusammenfassung basiert auf dem Beitrag Why good people become bad bosses
Quelle: Operational Excellence Society

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