Wie ein digitales Mehrwegsystem die Zukunft der Kosmetikverpackungen revolutionieren kann
Die Idee einer Kreislaufwirtschaft gewinnt in der Kosmetikbranche zunehmend an Bedeutung. Innovative Ansätze zur Reduzierung von Verpackungsmüll stehen im Fokus, und das Heilbronner Start-up PSL bietet mit einem digitalen Mehrwegsystem eine vielversprechende Lösung, die speziell auf die Bedürfnisse der Hersteller abgestimmt ist.
Im Mittelpunkt dieser Entwicklung steht die Kooperation mit Kneipp, einem renommierten Anbieter im Bereich naturnaher Körperpflege- und Gesundheitsprodukte. Ab Juli 2025 wird es Konsument:innen in ausgewählten Handelsgeschäften im Großraum München möglich sein, ihre leeren Kneipp-Verpackungen einfach über reguläre Getränke-Pfandautomaten zurückzugeben. Dies ist ein entscheidender Schritt, um die Rückführung der Verpackungen in einen geschlossenen Kreislauf zu ermöglichen.
Das digitale System, das PSL implementiert, kümmert sich um die Rücknahme, Reinigung, Wiederverwendung und Nachverfolgung der Verpackungen. Ein essentielles Element hierbei ist die Integration von Handelspartnern und die logistische Umsetzung des Rücknahmeprozesses. Die Zusammenarbeit zwischen PSL und Kneipp demonstriert, wie durch innovative Ansätze und moderne Technologie nicht nur ein ökologischer, sondern auch ein wirtschaftlicher Nutzen entstehen kann.
Im Interview beleuchten Steffanie Rainer und Felix Gass die Herausforderungen, die mit dem Aufbau eines solchen Systems verbunden sind. Dabei wird deutlich, dass Standardisierung nicht immer der Schlüssel zum Erfolg ist, da verschiedene Marken ihren individuellen Charakter bewahren möchten. Stattdessen geht es darum, maßgeschneiderte Lösungen zu entwickeln, die sowohl den Anforderungen der Verbraucher als auch den spezifischen Bedürfnissen der Marken gerecht werden.
Das Pilotprojekt hat das Potenzial, die Kosmetikbranche grundlegend zu transformieren. Es stellt einen Mutmacher für alle Akteure der Branche dar, innovative Wege einzuschlagen und die Herausforderungen einer nachhaltigen Verpackungsgestaltung anzunehmen. Der Aufruf ist klar: Es ist an der Zeit, die Möglichkeiten der Kreislaufwirtschaft ernsthaft zu erkunden und neue Standards zu setzen.
Zusammenfassung der Kreislaufwirtschaft in der Kosmetikverpackungsindustrie
- PSL entwickelt ein digitales Mehrwegsystem für Kosmetikverpackungen, das individuelle Herstellerbedürfnisse berücksichtigt.
- Die Kooperation mit Kneipp ermöglicht die Rückgabe von Verpackungen über Getränke-Pfandautomaten und fördert die Nachhaltigkeit.
- Herausforderungen werden sichtbar, Standardisierung ist nicht immer der beste Weg – individuelle Lösungen sind gefragt.
Was Operations-Profis wissen sollten
Die Bedeutung der Kreislaufwirtschaft für die Kosmetikverpackungen ist enorm und erfordert eine enge Zusammenarbeit zwischen Herstellern, Handel und Technologieanbietern. Ein Operations-Profi sollte die Relevanz solcher digitalen Systeme erkennen und sicherstellen, dass Prozesse zur Rücknahme, Reinigung und Wiederverwendung effizient gestaltet werden. Durch die Implementierung solcher Systeme können nicht nur ökologische Ziele erreicht, sondern auch wirtschaftliche Vorteile generiert werden. Die kontinuierliche Überwachung und Anpassung der Logistikprozesse ist entscheidend, um den Erfolg einer nachhaltigen Verpackungsstrategie langfristig zu gewährleisten.
Robert Reseneder – Interim Manager und Mentor
Tel. +49 175 265 6522
Diese Zusammenfassung basiert auf dem Beitrag Zurück in den Kreislauf: Wie ein Start-up die Kosmetikbranche verändert
Quelle: packaging journal